Keine Rückmeldung nach dem Vorstellungsgespräch => Nachfragen

Es ist ein Gefühl, welches viele Bewerber kennen: das Vorstellungsgespräch ist sehr gut verlaufen, die Gesprächspartner nennen einen Termin für eine Rückmeldung und man verabschiedet sich auf eine sympathische Weise, aber der Entscheidungstermin verstreicht, und Sie als Bewerberin wissen nicht, wann und wie Sie reagieren sollen. Keine Rückmeldung nach dem Vorstellungsgespräch zu erhalten, ist typisch für viele Bewerbungsverfahren. Ärgern Sie sich nicht zu sehr darüber. Es bringt Ihnen auch nichts, wenn Sie nun von einer Absage ausgehen. Werden Sie aktiv und kontaktieren Sie den Arbeitgeber. Wie Sie konkret bei einer fehlenden Rückmeldung vorgehen können, lesen Sie hier.
So vermeiden Sie fehlende Rückmeldungen
Um fehlende Rückmeldungen möglichst zu vermeiden, ist es am Ende des Vorstellungsgesprächs besonders wichtig, dass Sie genauer nachfragen, wie jetzt die weiteren Schritte im Bewerbungsverfahren aussehen und wer was wann zusammen entscheidet.

Sie können direkt fragen, ob es einen festen Zeitpunkt gibt, wann Ihnen eine Entscheidung mitgeteilt wird, und ob es zu Verschiebungen kommen kann. Bitten Sie Ihre Gesprächspartner darum, Sie zu kontaktieren, wenn Verzögerungen absehbar sind, da Sie Ihre Bewerbungen natürlich auch planen müssen. So zeigen Sie, dass Sie mitdenken und treten selbstbewusst auf.
Viele Ursachen für fehlende Rückmeldungen liegen direkt am Arbeitgeber
Sie sollten in eine fehlende Rückmeldung nicht so viel hineininterpretieren. In den meisten Fällen liegen organisatorische Gründe dafür vor, dass es zu Verzögerungen der Entscheidung kommt. So können beispielsweise noch nicht alle gewünschten Kandidaten zum Vorstellungsgespräch vorstellig geworden sein oder bestimmte Entscheidungsträger sind kurzfristig verhindert oder es gibt interne Kommunikationsmängel. Dieses alles hat nichts mit Ihnen und Ihrer generellen Eignung zu tun.
„Die Ursachen für die fehlenden Rückmeldungen liegen nicht bei Ihnen persönlich. Meistens ist der Arbeitgeber nicht optimal organisiert.“
Selbstverständlich dürfen Sie eine Mitteilung über die Verschiebung des Entscheidungszeitpunktes erwartet, aber das ist eben auch nicht immer die Regel. Es könnte beispielsweise sein, dass der zuständige Mitarbeiter einen hohen Arbeitsaufwand zu bewältigen hat, die eigentliche vage Terminangabe schon vergessen hat oder nicht weiß, welchen neuen Termin er angeben soll.

Auch diese Gründe haben nichts mit Ihnen zu tun. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass der Arbeitgeber sich schon längst für einen anderen Bewerber entschieden hat und Sie etwas hinhält, bis der Wunschkandidat endgültig zusagt.
Bei fehlender Rückmeldung nach Vorstellungsgespräch telefonisch nachfragen
Wenn Ihnen am Ende des Vorstellungsgesprächs ein konkreter Entscheidungszeitpunkt genannt wurde, dann können Sie in der Woche darauf einen Ansprechpartner des Arbeitgebers kontaktieren. Wenn Ihnen kein konkreter Entscheidungszeitpunkt genannt wurde und Sie nach etwa drei Wochen noch keine Rückmeldung durch den Arbeitgeber erhalten haben, dann sollten Sie die Initiative ergreifen.
„Nach dem Ablauf bestimmter Zeiträume sollten Sie beim Arbeitgeber nachfragen. Das ist nicht aufdringlich, sondern Ihr gutes Recht. Denn Sie müssen Ihre Bewerbungsvorhaben auch professionell planen.“
Denn Sie müssen schließlich auch Gewissheit haben, um Ihre weiteren Bewerbungsaktivitäten zu planen. Deshalb ist eine initiative Kontaktaufnahme durch Sie als Bewerber zu den genannten Zeiträumen auch nicht aufdringlich.

Eine Nachfrage nach einer fehlenden Rückmeldung kann telefonisch oder per E-Mail erfolgen, wobei der telefonische Kontakt durch das direkte Feedback und die schnelle Interaktion vorteilhafter ist.
Folgende Tipps helfen Ihnen bei Ihrer telefonischen Nachfrage:
- Sie müssen mit einem Ansprechpartner sprechen, der auch beim Vorstellungsgespräch dabei gewesen ist. Es nutzt Ihnen recht wenig, wenn Sie die Sekretärin der Chefin oder die Vertretung in der Personalabteilung kontaktieren, weil diese in den meisten Fällen nicht in die Vorgänge involviert sind.
- Auch nach ein paar Tagen bzw. Wochen wird man Sie nicht immer 100 Prozent zuordnen können. Deshalb nennen Sie am Anfang des Telefonats noch einmal Ihren Namen, die ausgeschriebene Stelle und den Zeitpunkt des Vorstellungsgespräches. So kann sich Ihr Ansprechpartner schnell orientieren.
- Geben Sie an, wie viel Zeit seit dem Vorstellungsgespräch bzw. seit dem vereinbarten Entscheidungszeitpunkt verstrichen ist, und fragen Sie höflich nach, ob der Arbeitgeber sich schon entschieden hat und wie die Entscheidung ausgefallen ist.
- Wenn noch keine Entscheidung getroffen wurde, sollten Sie noch einmal Ihre wichtigsten Argumente nennen, warum Sie für die Stelle geeignet sind und warum Sie sich dort bewerben.
- Besonders wichtig ist es aber, Ihren Gesprächspartner die notwendigen Informationen zu entlocken, wie und vor allem wann es weitergeht. Dazu erfragen Sie einfach den aktuellen Bearbeitungstand und die weiteren notwendigen Schritte im Bewerbungsverfahren. Lassen Sie sich so konkrete Informationen wie möglich geben. Daraus können Sie dann schon erkennen, ob es noch zu weiteren Verzögerungen kommen wird.
- Vereinbaren Sie am Schluss am besten einen genauen Termin, wann eine weitere Kontaktaufnahme günstig ist. Damit Sie die Initiative behalten und nicht wieder auf eine Rückmeldung warten müssen, bieten Sie an, dass Sie den Ansprechpartner an einem bestimmten Tag wieder kontaktieren („Ich melde mich in zwei Tagen, Freitag vormittags, wieder bei Ihnen telefonisch.“). Die Absprache muss so konkret wie möglich erfolgen. Andernfalls hätten Sie mit dem Telefonat nichts erreicht und säßen weiterhin wie auf heißen Kohlen.
Umgang des Arbeitgebers mit der Nachfrage lässt wichtige Rückschlüsse zu
Auch wenn sich der Arbeitgeber natürlich nicht gerne unter Druck setzen lässt, können Sie durchaus andere vorliegende Arbeitsangebote erwähnen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Bewerber sich bei mehreren Arbeitgebern bewerben, genauso wie Arbeitgeber mehrere Bewerber in den engeren Kreis einbeziehen. Manchmal wird ein Arbeitgeber aber schnell aktiv, wenn er sich noch einmal im Klaren darüber wird, dass geeignete Fachkräfte auch bei anderen Arbeitgebern anfangen könnten.
„Wenn auf eine telefonische Nachfrage negativ oder ausweichend reagiert wird, dann sammeln Sie damit wichtige Informationen für Ihre eigene Entscheidung.“
Manchmal kann es sein, dass Ihr Anruf ungelegen kommt oder dass Sie unfreundlich abgewimmelt werden oder Ihnen nur ein weiterer unbestimmter Entscheidungszeitpunkt mitgeteilt wird. Lassen Sie sich durch so eine Reaktion nicht verärgern oder verunsichern, denn auch so eine Reaktion ist sehr aufschlussreich für Sie.

Würden Sie bei so einem Arbeitgeber wirklich arbeiten wollen, wenn nach einer fehlenden Rückmeldung von Arbeitgeberseite so auf eine freundliche Nachfrage reagiert wird? Die Entscheidung muss jeder Bewerber für sich selbst treffen, aber eine mangelnde offene und informative Kommunikation nach außen ist häufig auch ein Anzeichen für interne Probleme.
Fazit zur fehlenden Rückmeldung nach dem Vorstellungsgespräch Mit einem Telefonat nach einer fehlenden Rückmeldung gewinnen Sie so oder so Gewissheit. Entweder teilt man Ihnen gleich eine Entscheidung mit oder Sie vereinbaren einen neuen Termin für eine Rückmeldung oder die Stelle kommt durch das Verhalten des Arbeitgebers für Sie nicht mehr in Frage.
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